Neues Theater Luzern

Wettbewerbsprojekt 2022



Der durch den Abbruch des alten Theaters freigewordene Platz zwischen Reuss, Buobenmatt und der Jesuitenkirche wird mit einem einfachen Volumen besetzt. Damit schliesst sich die Bebauung entlang der Reuss zu einer durchgehenden Front und kehrt so zum historischen Bild zurück, das bis zum Abbruch des Freienhofs in den 1940er-Jahren prägend war. Durch das Ausreizen der möglichen Ausdehnung bleibt das Gebäude niedrig und setzt volumetrisch die Bebauungsstruktur von der Hauptpost entlang der Bahnhofstrasse fort. Etwas aus der Achse in Richtung Reuss vorspringend, empfängt das Theater seine Besuchenden schon von weitem. Dabei rückt das Gebäude nur so weit vor, als dass der Blick aus der Bahnhofstrasse auf die Jesuitenkirche nicht beeinträchtigt wird. Die umliegende Gassen- und Strassenstruktur wird wie selbstverständlich weitergeführt. Das neue Theater ordnet sich volumetrisch dem historisch bedeutsamen Kontext unter und markiert gleichzeitig durch die aussergewöhnliche Fassadenstruktur seine Bedeutung als neues kulturelles Zentrum in Luzern.

Der heute nur spärlich genutzte Theaterplatz wird durch eine Vielzahl von neuen Stadträumen ersetzt: Rund um das Theater wird mit einem Belagswechsel ein zusammengefasster Bereich eingeführt, der die Verkehrsströme in der Stadt entschleunigt. Dort wo die Kapellbrücke beim Haupteingang des Theaters in die Bahnhofstrasse mündet, entsteht ein kleiner Stadtplatz. Hier ist der Ort, wo man kurz innehält und sich umschaut. Die Stadtwandererin schlägt eine neue Richtung ein, die Touristin entscheidet sich für eine Erfrischung im Theatercafé und der Theaterbesucher rückt noch einmal sein Hemd zurecht, bevor er das Foyer betritt und sich unter die anderen Besucher mischt.