Rüeckringen Rothenburg
2. Rang im offenen Projektwettbewerb, 2025
GIRLITZ
“Das Projekt überzeugt durch seine stringente städtebauliche Setzung und durch seine mannigfaltigen architektonischen und konstruktiven Ideen. Somit gibt der Beitrag eine überraschend überzeugende Antwort auf die Frage, wie an diesem Ort Wohnen aussehen kann. Das Projekt ist innovativ und vermittelt eine zuversichtlich in die Zukunft schauende Architektur. Die Maisonettewohnungen bieten eine interessante Wohnungsvielfalt und definieren den Bezug zum Aussenraum im Erdgeschoss. Das Projekt leistet einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und zum schonenden Umgang mit Ressourcen.
GIRLITZ positioniert sich als langgestreckter Baukörper selbstbewusst und zentral auf der Parzelle. Durch eine maximale Eigenständigkeit in der Setzung und einem einfachen wohlproportionierten Volumen versucht sich das Projekt von seinem heterogenen Kontext zu emanzipieren. Gleichzeitig vermittelt dieser Baukörper an der Schnittstelle verschiedener Siedlungsstrukturen zwischen den Elementen von Landschaft und Quartier. Das kompakte Bauvolumen wird mit einer vorgelagerten Aussenraumschicht ergänzt. Diese vermittelt zwischen dem langgestreckten Baukörper und dem Massstab des Quartiers.
GIRLITZ bietet innovativen, hochwertigen Wohnraum an. Das Konzept bietet 41 Wohnungen mit der nötigen Vielfalt an Wohnungsgrössen und Nutzungsmöglichkeiten, die Geschossfläche und Hauptnutzflächen erzielen eine gute Ausnutzung der Parzelle. Sehr überzeugend wird die Vegetation der Grünzone und das Bachtobel in einem ökologischen Gesamtkonzept vernetzt. Die Wohnungen sind in einer linearen Struktur angeordnet. Ein additives System ermöglicht verschiedene Wohnungstypen auf Basis eines Grundmoduls aus Koch- / Essbereich und Wohnzimmer. In den unteren Geschossen sind acht Maisonettewohnungen als «Reihenhäuser» konzipiert. Diese bieten eine hohe Wohnqualität mit zweiseitiger Ausrichtung aller Wohnungen, eine gute Belichtung und Querlüftung. Auch der Bezug zum Aussenraum wird dadurch klar definiert – im Norden die Eingänge, im Süden der Grünraum.
Die hybride Konstruktion verbindet Holzbauweise mit Stahlbeton. Die Hauptstruktur besteht aus Holzstützen und -trägern. Brettstapeldecken ohne Klebstoffe ermöglichen eine spätere Zerlegung. Die selbsttragende Balkon- und Erschliessungsschicht aus Stahl ist verschraubt und demontierbar. Die Fassade aus gewellten Faserzementplatten ist unterhaltsarm und wiederverwendbar. Das statische System basiert auf einem Stützenraster mit Unterzügen, während Aufzugsschächte und Wandscheiben die seismische Stabilität gewährleisten. Das konstruktive Konzept erzeugt Fassaden mit variierenden Tiefen, die einen Kontrast zur einfachen Volumetrie erzeugen. An den Stirnfassaden reagiert das Haus gestalterisch und räumlich auf die besondere Gegebenheit.”
– aus dem Jurybericht
ARGE mit Manoël Prinz, Basel
Landschaftsarchitektur:
alsina fernandez landschaft architektur, Zürich
Tragwerksplaner:
Frigerio Jundt Ingenieure Planer AG, Bern
Modellbau und Foto:
Modellbau Zabarowsky, Zürich









